Erstmals wurde Sögeln im Jahr 1240 erwähnt.
Erste urkundliche Erwähnung und Geschichte des Dorfes
Sögeln, ein ursprünglich eigenständiges Dorf im Altkreis Bersenbrück, ist seit der Gebietsreform 1972 ein Ortsteil von Bramsche im Landkreis Osnabrück. Erstmals wurde Sögeln im Jahr 1240 erwähnt. Zu dieser Zeit musste der Ort laut Urkunde „unum solidum“ eine Silbermünze an den bischöflichen Oberhof in Bramsche zahlen.
Der Ursprung Sögelns reicht jedoch viel weiter zurück, wie die Anlage der Vollerbenhöfe im alten Dorfkern zeigt. Die spätere Entwicklung führte zu einer Siedlungserweiterung in Niedersögeln und schließlich zur Entstehung eines Neubaugebiets an der Sögelner Bahnhofstraße.
Gut Sögeln: Das Herzstück des Dorfes
Das Gut Sögeln wurde erstmals 1323 erwähnt, als der Bischof von Osnabrück die Gografschaft von einem ortsansässigen Ritter erwarb. Später entwickelte es sich zum zentralen Bestandteil des Dorfes. Im Jahr 1350 ist Dethard von Ledebur als Besitzer des Gutes verzeichnet, bevor es 1426 zum ersten Mal als Burg erwähnt wurde.
Im 16. Jahrhundert wurde das Gut um Wassergräben und eine Mühle erweitert, die Wasser aus der Hase bezog. Diese technischen Innovationen führten jedoch zu langwierigen Streitigkeiten mit anderen Mühlenbetreibern in der Umgebung. Im 18. und 19. Jahrhundert wechselte das Gut mehrfach den Besitzer. Eine schillernde Figur war Hans von Hammerstein, auch bekannt als der „tolle Hammerstein“, der durch seine Eskapaden und Abenteuer für Schlagzeilen sorgte.
Im Jahr 1817 ging Gut Sögeln in den Besitz von Georg Friedrich Rathgen aus Bremen über und fällt durch Erbgang an die Familie von Rappard und deren Nachfahrin Familie von Bock und Polach als heutige Besitzer. Die aktuellen Besitzer setzen sich dafür ein, die Gebäude zu renovieren und die Anlage in gutem Zustand zu erhalten.
Modernisierung und wirtschaftliche Bedeutung
Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich Sögeln weiter. Die Nähe zu Osnabrück und die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit umliegenden Gütern wie der Rothenburg prägten die Region. Heute gehört auch das Dammhaus, eine frühere Schmiede und Gastwirtschaft, zum Erbe des Gutes. Es wurde allerdings nach einem Brand 1928 nicht wieder aufgebaut.
In den 1990er Jahren entstand an der Hase ein Verteilerbauwerk. Hier teilen sich die natürliche Tiefe Hase und die künstlich angelegte Hohe Hase. Der Bau wurde zum Schutz gegen das früher immer wieder im Hasebereich auftretende Hochwasser errichtet, das nun durch einen Zuleiter in den Alfsee fließt.
Auch dem Sögelner Mühlenbach wird hier seine Wassermenge zugeteilt, um dem Hause Sögeln, das auf Pfählen erbaut wurde, den Wasserbedarf zuzuführen.
Schule, Gemeinschaft und Vereinsleben
Die Schulgeschichte Sögelns begann 1695 und endete 1973 mit der Gebietsreform. Das frühere Schulhaus dient heute als Kindergarten und Dorftreff. Besonders die ländliche Lage und die großzügigen Außenanlagen machen den Kindergarten zu einem beliebten Ort für Familien aus Sögeln und den umliegenden Dörfern. Der Dorftreff im Obergeschoss bietet Platz für Veranstaltungen und private Feiern.
Ein Dorf mit Zukunft: Ländlich, lebenswert, liebenswert
Sögeln ist bis heute eng mit der Natur verbunden. Die reizvolle Umgebung und der ländliche Charakter des Ortes machen ihn zu einem lebenswerten Fleck im Stadtgebiet von Bramsche.
Das Engagement der Dorfgemeinschaft und Vereine wie die Natur AG Sögeln oder der Heimatverein Sögeln tragen aktiv dazu bei, die Natur zu schützen und die Gemeinschaft zu stärken. Eine weitere zentrale Rolle spielt der Sögelner Kindergarten (AWO Kita Abenteuerland), der für das Dorf unersetzlich ist. Die Dorfgemeinschaft profitiert von den tollen Aktionen des Kindergartens und er trägt mit seiner Lebendigkeit zum besonderen Charakter Sögelns bei.
Ziel ist es, die einzigartige Verbindung von Tradition und Moderne zu bewahren und auch in Zukunft ein liebenswerter Ort für Jung und Alt zu sein. Mit seinem historischen Gut, der Nähe zur Natur und der lebendigen Dorfgemeinschaft zeigt Sögeln, dass es „ländlich, lebenswert, liebenswert“ ist – ein Dorf, das seine Traditionen pflegt und zugleich offen für die Zukunft bleibt.
Quelle: Grundlage ist der 2014 veröffentlichte Text (siehe Originalfassung) von der damaligen Vorsitzenden des Heimatvereins Sögeln Irmgard Hölscher.